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Klubkultur |
Das Programm auf einen Blick:Zum Archiv | |||||||||||||
Kochen kann mehr bedeuten als die Zubereitung von Genießbarem zum Aufrechterhalten der Körperfunktionen. Kochen kann ein auf wenige Stunden beschränkter kreativer Prozess sein, an dessen Anfang eine durch Hunger oder Lust evozierte Idee steht und an dessen Ende nur mehr die Erinnerung an etwas längst Gegessenes bleibt. Über Kochen tritt man auch in Beziehung mit der Natur und dem eigenen Körper. Es spricht alle Sinne gleichermaßen an und schafft Erlebnisse von meditativen Momenten bis zu Erfahrungen der Selbstdarstellung am Herd. Ob experimentierfreudiger Küchengeist oder großspuriger In-den-Finger-Schneider - das, was die Mitglieder des Kochklubs verbindet, ist die Leidenschaft mittels dem Kochen Neues zu entdecken. Gerichte, Menschen, Gedankenwelten... Durch gemeinsames Kochen wird kulturelles Wissen auf die ursprünglichste Art und Weise – dem Lernen durch Machen – vermittelt und verbreitet, und dient damit dem gegenseitigen Verständnis und der Toleranz. Die Genussgenossen des Kochklub verstehen sich als Bewegung, als Gesinnungsgemeinschaft Kochbegeisterter, wir sind kein Verein, auch kein Dienstleistungsunternehmen. Dieser erste Grundsatz hat viele Folgen, die sich vor allem in Haltung und Verantwortung aller Mitglieder ausdrücken. Zwei weitere wichtige Grundsätze kommen hier ins Spiel: Der Genuss und das Teilen. Genuss bedeutet, wir zelebrieren Kochen, Essen, die Begegnung mit anderen Menschen, die Kommunikation. Dementsprechend ist der Kochklub ein Raum mit Atmosphäre und Qualität. Zentral ist die freistehende Cuka Küche, deren Gestaltung, Materialien und Funktionalität ganz dem von uns angestrebten hochwertigen Genuss entspricht. Zeitgeistiges Design ist uns nicht so wichtig wie Atmosphäre und Sorgfalt im Umgang mit uns und unserer Umwelt. Teilen bedeutet Teilen der Kochrezepte, Teilen des Raumes, Teilen des Essens mit anderen und Teilen der Verantwortung. Verantwortung für den Raum, für die Geräte, für die Inhalte des Kochklubs, aber auch Verantwortung für die Gesellschaft im Allgemeinen. Aus diesem Grund wurde der Sozialfond ins Leben gerufen - einmal im Monat wird in der Notschlafstelle VinziRast, im 12. Wiener Bezirk, für Obdachlose gekocht (www.vinzirast.at). Wir bekennen uns zum Hedonismus, aber nur unter dem Aspekt, dass wir bereit sind, den Genuss am guten Essen und am Leben immer wieder auch mit anderen zu teilen. Übrigens ist Josef von Kühn (1833-1913), Wiener Gemeinderat, der Schöpfer des Volksküchengedankens.
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